Stotzheim liegt an dem Flüsschen Erft, das in den nahen Eifelbergen süd-westlich von Bad Münstereifel entspringt und bei Neuss in den Rhein mündet. Das fischreiche Gewässer und das flussnahe Gebiet mit seinem hohen Grundwasserstand haben früh Siedler als Nahrungsquelle bzw. Weideland genutzt, vermutlich schon einige Jahrhunderte vor Christus.
Der Name „Stotzheim“ bedeutet „Pferdeherde-Hof“, und einen ebenso benannten Gutshof nahe Köln gab es schon im 7. Jahr-hundert n. Chr., als die Merowinger Westeuropa regierten. Da diese Könige in Euskirchens Umgebung viele eigene Landgüter besaßen, ist anzunehmen, dass in Stotzheims Erft-Auen Pferde für das königliche Heer gezüchtet wurden. Dafür spricht auch, dass der hl. Martin von Tours (317-397), den die Merowinger zu ihrem Schutzheiligen erwählt hatten, Pfarrpatron von Stotzheim ist.
Vermutlich hatten aber schon die Römer zwischen 100 und 400 n. Chr. hier einen Viehhof, der Nutztiere an das nur 1 km entfernt liegende Römerdorf Belgica, das Post- und Pferdewechsel-Station war, belieferte. Zudem lag das Gebiet des späteren Stotzheim an der überregionalen Straße Trier-Marmagen-Belgica-Bonn. Sie durchquerte hier die Erft in einer Furt und kreuzte nur wenige hundert Meter weiter eine regionale Straße, die aus dem römischen Kalkindustriegebiet (Iversheim-Kalkar-Kirspenich) durch den Hardtwald über die heutige Hardt- und Wegastrasse nach Kleinbüllesheim auf die Straße von Trier zum römischen Rheinhafen (heute Wesseling) führte.
(Text: Hubert Misgeld, der ihn uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. -
Unseren herzlichen Dank dafür!)